Wir sind an etwas ganz Großem dran! Es hat ein bisschen mit dem Größten zu tun, den der Fußball hervorgebracht hat. Ihr kennt ihn alle. Jedenfalls die Erfahrenen unter euch, die Routiniers. Es geht um Pelé. Aber nicht um DEN Pelé. Sondern um den anderen. Die nicht ganz so Routinierten, aber trotzdem schon leicht Angegrauten werden sich vielleicht erinnern.
„Wir singen A, wir singen B, wir singen Abedi Pelé!“, schallte es in den Neunzigern durch die Bundesligastadien, als der so Besungene für die Münchner Löwen das Mittelfeld beackerte. Warum er das tat – er, der 73-fache ghanaische Nationalspieler, der mit Olympique Marseille die Champions League gewonnen hatte – darum rankte sich stets eine Legende: Abedi Pelé habe erst NACH der Vertragsunterzeichnung realisiert, dass er nicht beim großen FC Bayern unterschrieben habe, sondern beim stolzen Stadtrivalen aus Giesing. Das Kleingedruckte hatte ihn anscheinend nicht so interessiert. Sympathischer Typ. Sowas kennen wir doch alle.
Was das mit uns zu tun hat? Naja, wir sind da einer ganz großen Sache auf der Spur. Denn Hand aufs Herz: Wer von euch hat sich NICHT gewundert, als am Deadline Day, dem letzten Tag der Transferperiode, der Wechsel von Starstürmer Victor Boniface von Vizemeister Bayer Leverkusen zu Werder Bremen bekanntgegeben wurde? Tja, eben. Hier muss eine Verwechslung vorliegen. Anders ist es nicht zu erklären, dass es den zweifachen norwegischen Meister, Torschützenkönig der Europa League, Deutschen Meister, DFB-Pokalsieger und Supercupgewinner vom Champions-League-Klub aus der pulsierenden Chemiemetropole Leverkusen ausgerechnet nach Bremen zieht. Zu einem Verein also, der seit 15 Jahren nicht mehr besser war als Achter der Bundesliga.
Dafür gibt es nur eine einzige logische Erklärung: Boniface dachte, er wechselt zur SG Bremen/Rhön. Die waren 22/23 nämlich auf Platz 7 und in der Corona-Saison 20/21 sogar auf Rang 3 gelandet. Außerdem spielen sie am Samstag um 15 Uhr im legendären Waldstadion Kaffeetälchen, wo sie auf Kali Werra treffen. Besser geht’s fast nicht. Da will man unbedingt dabei sein. Zack, schon unterschrieben. Fürs Kleingedruckte bleibt da einfach keine Zeit.
BSG Kali Werra Tiefenort vs. SG Bremen/Rhön
Samstag, 13.09.2025, 15:00 Uhr
Waldstadion Kaffeetälchen