Jeder Fußballfan in Ostdeutschland kennt es: das berühmte „Sparwasser-Tor“. Jenen spielentscheidenden Treffer des Magdeburgers Jürgen Sparwasser zum 1:0 im Duell der DDR gegen die BRD bei der WM 1974. Ein fußballerischer Triumph des Ostens gegen die Brüder aus dem Westen für alle Ewigkeit.
Ebenso gut in Erinnerung und rings um Tiefenort sogar noch berühmter als das Sparwasser-Tor sind auch die zahlreichen „Gutwasser-Tore“ – erzielt von Kali-Werra-Torjäger Udo Gutwasser in der DDR-Liga, der zweithöchsten Spielklasse der Republik. Zwar kann man sie nicht alle einzeln aufzählen, dafür waren es zu viele. Doch im Kaffeetälchen, dem Sehnsuchtsort der ostdeutschen Fußballseele, und weit darüber hinaus genießt der technisch und taktisch höchst versierte dunkelhaarige Vollblutfußballer aufgrund seiner herausragenden Qualitäten als Spieler und Trainer völlig verdient Legendenstatus.
Erstklassig ausgebildet beim Hallescher FC Chemie, wo er u.a. mit Jürgen Pahl (Uefa-Cup-Sieger mit Eintracht Frankfurt) und Olympiaauswahlkicker Holger Krostitz in der DDR-Nachwuchsoberliga zusammenspielte, wechselte Udo 1977 im Alter von 22 Jahren von Dynamo Eisleben zu unserer BSG Kali Werra, wo er zur festen Größe aufstieg und nicht nur sportlich seine Heimat fand.
Nach dem Ende seiner aktiven Karriere gelang ihm als Trainer der (bislang) letzte Aufstieg mit unseren Schwarz-Gelben in die zweithöchste Liga. Auch die folgende, bislang letzte Zweitligasaison von Kali Werra bekleidete Udo in verantwortlicher Position von der Seitenlinie, bevor es ihn u.a. nach Eiterfeld, Hönebach und Schmalkalden verschlug, wo er weitere Erfolge feierte. Und auch in Tiefenort war der vielgefragte Coach später erneut zum Wohle unseres Vereins als Trainer tätig.
Ewig jung hält sich das fußballerische Allround-Talent bis heute bei den edlen Herren, wo er 2009 beispielsweise im zarten Alter von Ü50 als bester Spieler der Endrunde den Hallenbezirksmeistertitel für Kali Werra gewann und 2016 für Gumpelstadt sogar den Ü60-Landesmeistertitel errang, ebenfalls in der Halle. Ein echter Halle(n)fußball-Edeltechniker eben!
Heute wird unser Udo schwer zu glaubende 70 Jahre „alt“. Von Herzen sagen wir Danke und wünschen beste Gesundheit!